Dr. Anna Brock

Seit meiner im Beruf erworbenen Covid Erkrankung mit nachfolgender Post-Covid-Symptomatik und im Verlauf leider auch Post-Vakzin-Syndrom gilt mein besonderes Interesse den Krankheitsbildern ME/CFS, Post-Covid und Post-Vakzin.
Dr. Anna Brock

Unser Konzept für die Versorgung von Post-Covid & ME/CFS Patienten

Vor Monaten habe ich über Nacht eine Homepage erstellt, weil mich sehr viele Anfragen nach dem Erscheinen der Sendung Pandemie der Unbehandelten von Eckart von Hirschhausen, ARD, erreicht haben.

Seit dem ist einiges geschehen:

Ich konnte, nachdem es mir zunehmend besser ging, eine Wiedereingliederung in einer neuen Praxis absolvieren und habe kürzlich in zeitlich begrenztem Umfang begonnen, wieder ärztlich zu arbeiten.

Gemeinsam mit derjenigen Kollegin, die mir damals u.a. geholfen hatte, als es mir sehr schlecht gegangen war, habe ich nach bestem Wissen und Gewissen ein Konzept erstellt, um Betroffene von Post-Covid, Post-Vak und ME/CFS so breit als möglich zu diagnostizieren und so gut als möglich (symptomatisch) zu behandeln.

Unser Ziel ist es im Rahmen einer ausführlichen Erstdiagnostik die mittlerweile bekannten Pathomechanismen diagnostisch gezielt und interdisziplinär zu adressieren, um objektivierbare und reproduzierbare Befunde zu erheben und um diese im Verlauf unter Behandlung auch kontrollieren zu können.

Ebenfalls sehr wichtig ist es uns, diejenigen Patienten*innen mit hoher Sicherheit zu erkennen, die eine andere, „altbekannte“ Erkrankung haben, welche zunächst als Post-Covid-Syndrom gedeutet wurde. Dies ist essentiell, um keine anders zu behandelnden Krankheitsbilder zu übersehen, für die es eine etablierte Therapie nach jeweiliger Leitlinie gäbe.

Je nach individueller Befundkonstellation behandeln wir individuell und setzen hierbei auf die Kombination aus funktioneller Medizin, die u.a. im Bereich der universitären Sportmedizin praktiziert wird, auf „off label“ Schulmedizin (nach bestehender Datenlage bei ME/CFS und Post-Covid), Mikrobiombehandlung, Infusionstherapie, HBOT, IHHT, Physiotherapie und begleitende Psychotherapie. Letzteres sollte idealerweise durch hinsichtlich ME/CFS geschulte Psychotherapeuten*innen erfolgen.

Wir sind stetig darum bemüht, das aktuelle Wissen zum Krankheitsgeschehen in Diagnostik und Behandlung Eingang finden zu lassen. Dies bedingt allerdings auch, dass unser Konzept laufend weiter optimiert wird, sowie neue diagnostische und therapeutische Erkenntnisse veröffentlicht werden.

Hierzu sind wir im Austausch mit zahlreichen universitären und niedergelassenen Kollegen*innen, die sich intensiv mit dem Krankheitsbild beschäftigen, wie z.B. Prof. Scheibenbogen, Leiterin Immundefektambulanz Charité oder Prof. Bloch, Sporthochschule Köln, um nur zwei zu nennen.

Neben all diesen medizinischen Dingen sehen wir große Ressourcen für jeden einzelnen Betroffenen darin, sich mittels eigenständig umsetzbaren Maßnahmen, für die es keine Hürden gibt, eine therapeutische Basis zu schaffen.

Hierzu eignen sich unterschiedliche additive in der Medizin etablierte Verfahren und Ansätze.

Zu diesen Themen werde ich gemeinsam mit meiner neuen Kollegin und derzeitigen Arbeitgeberin Ruth Biallowons zukünftig über die Homepage der Praxis Biallomed für alle Betroffenen frei zugängliche Informationen bereitstellen.

Wir bemühen uns, dies zeitnah umzusetzen, so rasch es uns neben der Patientenversorgung, die oberste Priorität hat, möglich ist.

Zudem diskutieren wir derzeit, wie wir das erarbeitete, pragmatische, aber umfassende Konzept für Diagnostik und Versorgung von Long-Covid, Post-Vak und ME/CFS für Kollegen*innen aufbereiten können. Denn Anfragen sowohl von Betroffenen als auch Kollegen*innen übersteigen unsere Kapazitäten, und unser Ziel ist es, dass alle Patienten*innen, unabhängig vom Versicherungsstatus, eine wohnortnahe, pragmatische, wissenschaftsbasierte Diagnostik und Behandlung erhalten.

Unsere Idealvorstellung wäre eine strukturierte Versorgung aller von Post-Covid, Post-Vak und ME/CFS Betroffenen in interdisziplinären, spezialisierten, staatlich finanzierten Zentren für postvirale bzw. Covid-assoziierte Krankheitsbilder, welche Daten erfassen UND in Studien behandeln, damit schnellstmöglich Evidenz geschaffen wird.

Unser Appell an die Politik ist es, solche Zentren zu finanzieren und zu etablieren.

 

Dr. Anna Brock